Der Narrenmarsch

 
   
Zur richtigen Fasend gehören Musik und Gesang.

Es finden sich für Zell verschiedene Hinweise auf "Narrenmärsche". Von der Straßenfasend 1939 wird berichtet, "das Gros der typischen Zeller Narros sei unter den Klängen des Zeller Narrenmarsches eingerückt". Am 11.11.1949 spielte man bei der "Gründung der Narrenzunft" ebenfalls den "Zeller Narrenmarsch". In einer Sitzung vom 30. Oktober 1956 nahm der Südfunk den Narrenmarsch auf und zwar in der Bearbeitung von Stängel, Rottenburg, dem dafür die "geforderten 50 DM" bewilligt wurden.

Über den eigentlichen Ursprung des Marsches ist bis heute nichts Sicheres bekannt. Seine Melodie soll laut Experten als Landsknechtsmusik weit ins Mittelalter zurückreichen; andere sprechen von einer "Berliner Schlagermelodie"!

Zum "rhythmischen Lärm"* an Fasnacht gehört auch das weit in Deutschland verbreitete "Hoorig, hoorig, hoorig isch die Katz".

Der Zeller Narrenmarsch und das "hoorig" waren die beiden Vorgaben, die Albert Lehmann zum "Zeller Narrenlied" inspirierten. Der Verfasser selbst erzählt: "Anlässlich einer Unterhaltung am Stammtisch des Hotels "Post" in Konstanz, wo ich als Kaufmann öfters hinkam, über Narrentreffen, Narrenlieder und so weiter kam mir der Gedanke, zum Zeller Narrenmarsch einen Text zu schreiben. Seit eh und je war ich ein Verfechter der Erhaltung unseres reinen Zeller Dialektes gewesen, und so fand ich es selbstverständlich und schön, wenn zu der Zeller Narrenmarsch-Melodie ein Fasendtext in unserer Mundart gesungen werden könnte. Ich summte die Melodie vor mich hin -  es fielen mir Verse in Zeller Dütsch dazu ein - ich brachte sie zu Papier - das Zeller Narrenlied war geboren."

Öffentlich sang man das Lied seit 1956. In späterer Zeit wurde der gedruckte Text vom Narrenrat in der Schule verteilt und dort auch eingeübt.
 

 

 

 


 
D´Fasend steckt de Zeller
vun Kind uff schu im Bluet.
Drum steht me rechte Zeller
si Narrekapp so guet.
D´Fasend isch bi uns halt
uralte Tradition,
vererbt sich als Naturgewalt
vum Vadder uff de Sohn.

Hoorig, hoorig isch die Katz.
Wenn si nit hoorig wär,
no hätt si halt e Glatz.
Hoorig, hoorig isch die Katz.
Wenn si nit hoorig wär,
hätt si e Glatz, e Glatz.


Mir Zeller sin halt Narre.
´s konn keiner nix defir.
E jeder het si Sparre
un dodro si Bläsier.
Un wer halt kei Verständnis
fir d´Narrefirtig het,
der brodet sich e Lus om Spieß,
goht heim und liegt ins Bett.

Hoorig, hoorig isch die Katz.
Wenn si nit hoorig wär,
no hätt si halt e Glatz.
Hoorig, hoorig isch die Katz.
Wenn si nit hoorig wär,
hätt si e Glatz, e Glatz.
 

     
    * Danke Lores für die Korrektur